Ich erzähle dir eine Geschichte.
Ein Stückweit ist es meine Geschichte und der Beginn einer Reise in die Tiefe der Persönlichkeitsentwicklung.
Mit dieser Geschichte möchte ich meinen Block starten und dir Einblicke in meine Gefühle und Gedanken geben. Der Block soll dich inspirieren und zur Selbstreflexion anregen. Bist du bereit? Na dann los:
In der Nähe eines Küstengebirges befand sich ein Wald. Dort lebte am Fuße eines Bilva-Baumes ein Hase unter dem Fächerpalmendickicht. Dieser Zeitgenosse war sehr ängstlich, stets machte er sich Sorgen über dies und das.
Eines Tages war er vom Grasfressen in seinen Bau zurückgekehrt und dachte: „Was wäre, wenn heute die Welt untergeht? Wohin würde ich mich retten?“
In diesem Moment löste sich eine Frucht vom Baum und fiel auf ein Fächerpalmenblatt, sodass es ploppte. Der Angsthase erschrak. „Jetzt ist es so weit, die Welt geht unter“, fuhr es ihm durch den Kopf, und er rannte panisch aus seinem Bau.
Sein Nachbar, ein anderer Hase, sah dies und rief ihm hinterher: „Hey, was ist los? Warum läufst du weg?“
Aber der Flüchtende antwortete nicht, sondern rannte weiter.
Da lief ihm der Nachbar hinterher. Als er ihn eingeholt hatte, fragt er erneut: „Sag schon, was ist los? Warum läufst du weg?“
„Die Welt geht unter!“ antwortete der ängstliche Hase, ohne langsamer zu werden. Sie liefen an einem dritten und vierten Hasen vorbei, die sich ihnen sofort anschlossen, als sie die schreckliche Nachricht erfuhren. Bald flohen Tausende von Hasen vor dem drohenden Weltuntergang.
Innerhalb kürzester Zeit schlossen sich ihnen auch andere Tiere an, darunter Gazellen, Eber, Elche, Büffel, Ochsen und Elefanten. Ein riesiges Heer der unterschiedlichsten Tiere bahnte sich schließlich seinen Weg
aus dem Wald hinaus. Als jedoch der alte Löwe all die panischen Tiere sah und den Grund dafür erfuhr, dachte er: „Ich habe auf meine alten Tage noch nie gehört, dass die Welt jemals untergehen könnte. Wenn ich nicht eingreife, rennen diese Verrückten noch über die Klippen hinaus und stürzen ins Meer.“ Er
lief, so schnell er konnte, um vor die Herde zu kommen. Dann sprang er auf einen Hügel und brüllte so laut, dass die Tiere erschrocken anhielten. Sie standen dicht gedrängt zusammen und zitterten vor Erschöpfung.
Der Löwe schritt durch ihre Reihen und fragte: „Hey, was ist denn mit euch los? Warum lauft ihr alle wie wild davon?“
„Hast du des nicht gehört? Die Welt geht unter“, erklärten ihm einige Tiere.
„Aha, und wer sagt das?“, wollte der Löwe wissen.
„Na , die Elefanten sagen das“, kam es aus der Menge zurück.
Und der Löwe blieb bei den Elefanten stehen und stellte sie zur Rede: „Woher wisst ihr das?“
„Ein Dickhäuter antwortete: „Keine Ahnung, wir hörten es von den Tigern.“
Und die Tiger antworteten auf Nachfrage des Löwen: „Von uns kommt das nicht. Das haben wir von den Ochsen.“
Die Ochsen verwiesen jedoch auf die Büffel. Und die Büffel hatten es von den Ebern gehört.
Als nur noch zwei Gruppen übrig blieben, sagten die Gazellen: „Die Hasen haben es zuerst gesagt.“
„Und wer von den Hasen hat es als Erster gesagt?“
Da zeigten die Artgenossen auf den ängstlichen Hasen. „Soso, du behauptest also, dass die Welt untergeht?“ stellte der Löwe den Angsthasen zur Rede.
Dieser nickte eifrig.
„Und woher willst du das wissen?“
„Ich habe es gehört. Mit meinen eigenen Ohren!“, antwortete der Hase.
„Wo hast du des gehört?“
„In meinem Bau, unter den Bäumen.“
„Zeige mir die Stelle“, forderte der Löwe den Hasen auf. „Ich werde mit das genauer ansehen.“ Und zu den anderen Tieren sagte er: „Ihr bleibt alle hier, bis ich wiederkomme.“
Dann kletterte der Hase auf den Rücken des Löwen, und sie machten sich auf den Weg zum Bau des Hasen.
Dort angekommen erklärte der Hase: „Ich lag unter den Fächerpalmenblättern und hörte plötzlich einen lauten Knall. Da wusste ich, dass die Welt untergeht.“
Der Löwe untersuchte das Dickicht und sah am Baum hinauf. Schließlich sprach er: „Es ist wahrscheinlich bloß eine Frucht auf ein Blatt über die gefallen. Dies erzeugte das Geräusch, das du gehört hast.“ Der Hase kratzte sich nachdenklich am Kopf. Der Löwe eilte daraufhin zurück zu den wartenden Tieren und klärte diese auf. „Ihr braucht keine Angst mehr zu haben. Die Welt geht nicht unter. Das war nur viel Lärm um
nichts.“
Quelle: aus dem Buch Der Affe mit der Gießkasse von Michael Steinwand
Hier möchte ich dich zur Selbstreflexion anregen:
Bist du auch schon einmal blind einer Mehrheit gefolgt ohne ihr Handeln zu hinterfragen?
Bin ich eher gutgläubig oder skeptisch gegenüber neuen Informationen?
Im Frühjahr 2020 ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Mit dem Beginn der Beschränkungen wurde mir die Macht der Angst präsentiert. Heute bin ich dankbar für jede einzelne Erfahrung in dieser Zeit. Ohne diese Erfahrungen würde ich heute nicht dort stehen, wo ich mich jetzt befinde.
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